- Son cubano
- Son cubano[spanisch], afrokubanische Lied- und Tanzform, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts in der Provinz Oriente entstand und rasche Verbreitung in Kuba fand. Der Son hat eine lange Geschichte; der älteste überlieferte — »La Ma-Teodora«, auf die farbige Volkssängerin Teodora Ginés zurückgehend — soll aus dem frühen 17. Jahrhundert stammen. Auch in anderen mittelamerikanischen Regionen besonders in Mexiko ist der Begriff »Son« für eine Vielzahl unterschiedlichster Lieder und Tänze bekannt. Der Son cubano setzt sich aus zwei Teilen zusammen: Lento (= Vers, acht bis zwölftaktig) und Montuno (= Refrain, meist viertaktig). Der Montuno ist schneller und rhythmisch intensiver — auf ihn geht der Mambo zurück. Der Son bietet viel Spielraum zur Improvisation. Charakteristisch für den neuen Son ist das starke Einbeziehen afrokubanischer Polyrhythmik, ausgeführt auf Claves, Bongos, Maracas, Tres (dreisaitiges Zupfinstrument), Marimbula, Kontrabass u. a. Typisch ist die Offbeat-Phrasierung, die vorgezogene und dabei akzentuierte erste Zählzeit. Auch der Wechselgesang von Chor und Solist verweist auf afrikanische Traditionen.
Universal-Lexikon. 2012.